El Proyecto . . .

La Lombricera

Damit sind wir einen riesen Schritt weiter gekommen was das Wasser sparen angeht! Wie schon erwähnt müssen wir (und wollen wir auch) 100%ig mit dem Regenwasser auskommen, welches wir in verschiedenen Deposits bzw. Tanks auffangen. Irgendwie kam uns dabei der Einfall, dass wir jeden Tropfen Wasser soweit möglich drei Mal nutzen sollten. Nur wie das erreichen?
 
Die Abfolge war uns klar: aus Regenwasser wird Grauwasser, daraus wiederum Schwarzwasser und das transformieren wir zu Bewässerungswasser.
 
Klingt doch einfach – wenn man nur die ersten zwei Schritte betrachtet. Regenwasser wird zum Geschirr spülen oder zum duschen genutzt, wieder aufgefangen und als Grauwasser in der Toilette genutzt. wenigstens zweifache Nutzung des Wassers. Ja, auch wir haben von früher her noch die so normale, Wasser verschlingende Toilette, deren Abwasser in eine kleine Klärgrube (wir haben keinen Abwasserkanal in grösserer Entfernung!) geht und – einfach weg ist! Das war für uns schon lange ein noch zu lösendes Problem.
 
Bei dem ersten Lösungsansatz beschäftigten wir uns mit der Technik und dem Bau von Kompost- oder Trockentoiletten und den Möglichkeiten, Grauwasser wieder in die Bewässerung einzuführen. Verdünnt und vor allem bei Bäumen ist Grauwasser gut einsetzbar, besonders wenn man auf die eingesetzten Waschmittel achtet. Und Trockentoiletten funktionieren gut in Gegenden, wo es genügend organisches Material (Laub, Holzreste etc) gibt, um das Nitrat zu binden und den Geruch zu mindern. Zusätzlich müssen die “Überreste” noch einmal mindestens 6 Monate im Erdreich kompostiert werden, bevor sie irgendwo sicher ausgebracht werden können.
 
In unserer Gegend haben wir nicht so viel organisches Material, dass wir es in einer Toilette einsetzen könnten, und ausserdem fehlt uns (auch wegen der Hitze im Sommer) die Möglichkeit, schöne tiefe Löcher zu graben für die nachfolgende Kompostierung. Sind einfach zu viel Steine und zu wenig Erde da.
Zusätzlich wurde uns auch bewusst, dass so eine Toilette weiter weg vom Haus sein muss, was einige andere Unannehmlichkeiten mit sich bringen würde, für uns und unsere Gäste und Helfer.
 
Irgendwann sind wir über eine Webseite gestolpert, auf der jemand in Portugal DIE Lösung für unser Problem vorstellte. Wir tauften sie “La Lumbricera”, weil sie mit vielen Regenwürmern zu tun hat, und die heissen im Latein und Spanisch “Lumbricus”.
 
Hier die Kurzzusammenfassung des Systems, einen detaillierte Beschreibung kannst Du hier sehen oder bei uns bald als PDF downloaden.
 
Im Endeffekt ist es ein wohlorganisierter Komposthaufen in einem 1000-Liter Tank. Der untere Bereich hat besten Drainage-Funktion, darüber sorgfältig aufgeschichtetes, unterschiedliches organisches Material mit viel Holzanteil und ganz oben frische Grün”abfälle”. Das Ganze wird erst einmal gut gewässert und dann mit Regenwürmern besiedelt, welche sich ziemlich schnell einrichten und vermehren. Futter gibt es ja jetzt schon ausreichend!Später wird das Abwasser der Toilette oben in diesen Tank geleitet – und die Würmer haben viel Arbeit und einen immer gedeckten Tisch. Sie bekommen auch noch die Küchenabfälle, solche die die Hühner nicht essen.
 
Die jetzt zum “Schwarzwasser” veränderte Flüssigkeit sickert durch den “Komposthaufen” hindurch und unten wieder aus dem Tank heraus. Dadurch bleibt es innen schön feucht; um die 60 – 80% Feuchtigkeit ist für Regenwürmer ein optimales Milieu. Den Überschuss an Wasser leiten wir in einen weiteren Tank, den wir weiter unterhalb eingruben. In diesem Wasser sind nur noch rund 10% Nitrat vorhanden; wir verdünnen es 1:1 mit Regenwasser und giessen damit unsere Bäume oder andere Dauerkulturen. Durch die mikrobielle Umsetzung in der Lumbricera und die ausschliessliche Nutzung an Bäumen im Wurzelbereich kann keine Gefahr einer späteren eigenen Infektion bestehen.
 
Mit dieser Erfindung können wir jetzt wirklich (fast) jeden Tropfen Wasser drei Mal nutzen und den Kreislauf wieder schliessen. Ausserdem können wir den gewohnten Standard einer normalen Toilette beibehalten und haben keine Probleme mit Geruchsbelästigung. Übrigens, die Lumbricera steht nur rund 5 Meter vom Haus entfernt und man bemerkt sie nicht. Da hat die kleine Klärgrube öfters geruchlich auf sich aufmerksam gemacht.

La Lombricera

2 Gedanken zu „La Lombricera

  1. Habt ihr das jetzt selbst erfunden, oder gab es das schon? Das läßt sich doch sicher vermarkten, hihi. Jedenfalls klingt es genial.

  2. Nein, das haben wir nicht selbst erfunden. Wir haben es auf einer Webseite in Portugal gefunden und die haben es aus England oder Wales??. Dort läuft es schon längere Zeit. Unsere Modifikation dazu ist der zweite Tank und die damit mögliche, Nitrat-angereicherte Bewässerung der Bäume.
    Vermarktung? Nein, auf unsere Website stehen alle Informationen für jeden zur Verfügung, quasi ein OpenSource-Projekt. Ganz bewusst wollen wir nicht in eine Vermarktung von Ideen einsteigen, die teilweise gar nicht von uns alleine stammen und die viele Menschen nachbauen, nachmachen können und werden, die nicht dafür zahlen müssen oder können.
    Also, einfach weitergeben, Ideen nutzen und dann auch per Feedback unsere Dinge verbessern.

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