Im April 2017 trafen wir wieder mit Sack und Pack in Spanien ein. Im Schlepp hatte wir einen grösseren Wohnwagen, der unsere erste Unterkunft sein sollte. Uns begleitete unser Hund wieder zurück in seine Heimat. Er war uns 2004 hier zugelaufen und all die Jahre bei uns geblieben. Und im Lastwagen folgte uns noch ein Pferd.
Unser Plan war, im Wohnwagen auf unserem Grundstück Dauercamping zu machen und dabei schrittweise das Haus wieder bewohnbar zu machen. Aber soweit kam es gar nicht. Eine alte Freundin bot uns ihr kleines Haus kostenlos zum Wohnen an, mit der Auflage, es ein wenig her zu richten, weil es verkauft werden sollte. Dieses Angebot nahmen wir natürlich gerne an, hatte wir doch so mehr Raum zum Leben sowie fliessend Wasser und sogar Strom!
Jetzt lebten wir erst einmal komfortabel in einem Haus und konnten uns schrittweise von dem Arbeitsleben in Deutschland in das “Aktiv-Rentnerdasein” in Spanien umgewöhnen. Gleichzeitig kreierten wir Ideen, was wir alles mit dem Grundstück anstellen könnten, wie wir unser “neues” Leben in Spanien gestalten wollen etc.
Doch bevor wir damit in die Details gehen konnten, gab es schon wieder eine “Ablenkung” in Form eines Maklers, der Kaufinteressenten für uns hatte. Wir waren hoch erfreut und dachten, dann können wir ja ganz neu und woanders wieder anfangen (es gibt nämlich so einige kleine Nachteile mit der Lage des Grundstücks). Jedoch, je mehr wir uns mit diesen “Interessenten” (kurioserweise unterbot jeder den vorhergehenden im Kaufpreisangebot!) unterhielten und Übereinstimmungen suchten, umso mehr wurde uns klar, dass es wirklich nur eine Ablenkung oder “Prüfung” unserer Entscheidung war, ob wir wirklich hier noch einmal anfangen wollen.
Wir bekräftigten also noch einmal unsere Entscheidung: JA, wir werden auf dem Grundstück und mit diesem Haus unser Leben neu in Spanien aufbauen und wieder etwas Besonderes, dieses Mal jedoch etwas anderes daraus machen. Wir wollen unsere Erfahrungen aus der Arbeit in Deutschland hier einfliessen lassen, Menschen einen Platz und die Zeit bieten, sich hier neu zu finden , ihre Blockierungen zu überwinden etc. Wie genau das gehen kann, das war jedoch etwas unklar.
Klar dagegen war, dass wir das gesamte Projekt nicht alleine stemmen können werden, dass wir aktive handwerkliche Hilfe brauchen werden und dass wir nicht alleine, nur zu zweit, alles managen wollen. Die Idee der “Kooperation”, die wir schon mit unseren spanischen Bekannten in den Jahren zuvor gemeinsam hatten, sollte hier in die Realität gebracht werden. Einerseits wollen wir eine Form des Zusammenlebens mit gegenseitigem Respekt und Unterstützung realisieren (das war schon eines unserer Themen seit rund drei Jahren) und andererseits dadurch auch den Freiraum für jeden in der Gemeinschaft schaffen, auf Reisen gehen zu können, sich weiter zu entwickeln ohne die “verpflichtende oder finanzielle Keule” im Nacken zu haben.
So waren wir, wie schon länger, jetzt noch intensiver im Internet unterwegs auf der Suche nach Möglichkeiten Menschen zu treffen, die so ähnlich denken oder interessiert sind wie wir. Wir hatten mit vielen Kontakt, aber leider kam es zu keinem konkreten Ergebnis. Jedoch, auf dieser Suche sind wir über die Idee der Volunteers gestolpert, Webseiten in denen Menschen anbieten, einige Zeit im Projekt mit zu arbeiten gegen Kost und Logis. Eine brilliante Möglichkeit, einmal leichter mit den grossen bevorstehenden Aufgaben voran zu kommen, andererseits neue interessante Menschen kennen zu lernen und vielleicht auch Menschen zu finden, die “länger” mit uns zusammen leben wollen.
Doch bevor wir ins Konkrete gehen konnten, mussten wir das umsonst-gemietete Haus herrichten und unsere Ideen des Projektes konkreter formulieren.
Der Beginn